"Und Äktschn!" - Der rote Teppich
Ein Einakter von rg (in Vertretung für EFi)

mit dem Brückner Maxi, der Schneeberger Gisela -
und natürlich dem Meister selbst, dem Polt Gerhard.

Außerdem wirken mit: Reporter, Fotografen und Kameramänner von BR (Fernsehen), BR (Radio), ZDF, RTL, Radio Charivari und Fotografen diverser anderer Fotoagenturen, usw.

 

"Günther! Jetzt kapier's doch endlich a mal! Ich gebe Dir die historische Chance, nach Chaplin und dem echten Hitler ein Hitler zu sein, wo alle sagen: Toll! So einen Hitler hat's noch nie gegeben, der is ja besser wie der Hitler selber! So einen Hitler braucht der deutsche Film. Ruhe! Herrschaftzeiten!" (Gerhard Polt als Hans A. Pospiech)

Der Polt is scho' a Hund, wie mir in Bayern sag'n (dürfen). Zu Hitler, und wie er wohl darzustellen ist, fällt mir als erstes auch immer der Chaplin ein. Weil, und das muß man hier mal ganz klar sagen - also der Schnurri, dieser dämliche halbverhungerte Fleck unter der Nase, den hat der Hitler doch endeutig vom Tramp Charlie geklaut! Warum wohl?, das ist eine Frage, die m. E. auch mal erforscht gehörte. Am besten natürlich von so jemandem wie dem Polt, weil der halt das Absurde versteht.

Denn was gibt es eigentlich absurderes (und schöneres) als einen Filmer, der wo sich hartnäckig ganz selber gehört - und dessen Filme auch immer ganz bei ihm - also dem Polt - sind, um es mal so zu sagen - und der marschiert dann hier auf dem roten Teppich ein.

Dem roten Teppich - diesem Synonym des (Film)-Startums, der seine Protagonisten ver-mainstreamt wie nichts sonst. Hier bist du Star, hier darfst du Star sein - losgelöst von allem dahinschwebend als Lichtgestalt im Gewitter der Foto-Blitze auf königlichem Rot.

Tja, und das funktioniert auch hier: um 18:00 Uhr, als ich das erste Mal vorbeischaue und den Teppichverlegern bei der einsamen Arbeit zusehe, schaut's schon leicht abgehoben aus über'm leuchtenden Rot. Noch ist kein Mensch zu sehen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Um 19:15 Uhr, als ich wiederkomme, dick eingemummelt in Wintermantel, Schal und Handschuhen, denn es ist sakrisch kalt hier im Hof der City Kinos in München, wo das Rote-Teppich-Event für den Neuen Polt-Film "Und Äktschn" stattfindet. Ich vertrete heute Evi, die vom William Shakespeare gerufen worden ist und dem verlockenden Ruf des "Coriolanus" gefolgt ist. Tja, wer kann schon Shakespeare widerstehen? (Und dem knackigen Schauspieler Tom... Dingsda... wie heißt der jetzt noch? Loki?) Aber das paßt, weil, ganz ehrlich, ich kann dem Polt Gerhard nicht widerstehen, und dann dreht er auch noch mit dem Brückner Maxi, also diese Am-Rand-des-Roten-Teppichs-Vertretung paßt - wie der Schnurri zum Chaplin (aber wirklich auch zum Hitler Adolf?).

Aber zurück zum Hier und Jetzt: Mittlerweile hat sich am roten Teppich entlang eine lückenlose Phalanx von technischem Aufnahmegerät ausgebreitet - echt coole Teile, voll profimäßig, und die dazugehörigen Profis finden sich auch langsam ein.

"Ja mei, Film is halt schon auch eine Geduldskultur!" (Gisela Schneeberger als Grete Neuried)

Gegen 19:45 Uhr dann erste "Äktschn" - geladene Gäste trudeln langsam ein, bekannte Gesichter sind darunter, und die Aufnahmeprofis schießen sich langsam warm.


Max Schmidt, Moderator der "Freizeit"-Sendung des BR

Markus Wasmeier, ehemals Skistar und inzwischen Leiter des Freilichtmuseums in Schliersee
 

Schauspielerin Lisa Martinek

Eine der PR-Damen des Verleihs unterhält sich mit der Dame vom BR neben mir, und sie versichert: Ja, alle drei (was sich ein bischen anhört wie "das Dreigestirn" - gesagt mit einem Hauch in der Stimme) sind da, oder werden da sein, Frau Schneeberger wird ein bischen knapp ankommen.

Diese Aussicht verkürzt auch das Warten, denn die Drei lassen sich Zeit - was man, wenn die Füße allmählich zu Eisklumpen werden - durchaus bemerkt.

Aber da! Endlich! Hinten am Roten Teppich tut sich was.

Und ja, es ist der ganze Trupp, Cast und Crew und in der Mitten der Polt, der wo alle anderen überragt (mei, der ist schon ganz schön groß, Herrschaftzeiten!). Und wenn man genau hinsieht, nimmt man im Gewusl auch die Frau Schneeberger und den Maxi (Brückner) wahr, die halt - aber nur von der Gestalt her - nicht ganz so hervorstechen.

Und dann beginnt's, das Eigentliche, das Mini-Polt-Schauspiel von drei echten Schauspiel-Profis, die heute hier sind um ihren Film vorzustellen in dem es um Voll-Amateure geht, und die gleich gebeten werden

 

"...Herr Polt - könnten sie mal mehr nach rechts drehen...nach rechts..."

 

als Stars zu posen - und nun posen sie, und gleichzeitig merkst Du, dass Du jetzt in Absurdistan bist, denn das Widerhaklige, un-star-mäßige, dass so typisch ist für den Brückner, der ja meistens so schnell als möglich von den roten Teppichen dieser Welt verschwindet, das ist auch dem Polt und der Schneeberger zu eigen. Ja, sehr wohl ein Dreigestirn, aber der ganz eigenen Art.


v.l. Michael Ostrowski, Regisseur Frederick Baker, Prof. Klaus Schaefer vom FFF Bayern,
Maximilian Brückner, Gisela Schneeberger, Gerhard Polt
 
 
 
 

v.l. Prashant Prabhakar Jaiswal, Robert Meyer (von dem nur Stirn und Haaransatz zu sehen sind),
Regisseur Frederick Baker, Maximilian Brückner, Gerhard Polt, Gisela Schneeberger
 
 
 
 
 
 

Selbstverständlich werden sie die Fragen in die hingehaltenen Kameras und Mikrophone hinein umfassend beantworten - und es macht ihnen auch einen Spaß, das ist zu merken.

Aber nicht, weil sie hier nun Stars sein dürfen, sondern weil sie einen Film gemacht haben, dem sie Star-Ruhm wünschen.

Da ist man dann wohl auch gern auf dem roten Teppich, und der Brückner Max der ist und bleibt auch da, solange es halt geht.

 
 
 
 
 
 

Nur jetzt ist es wirklich so weit, unter dem Zuruf letzter Fragen und Bitten

"Herr Brückner, könnten Sie sich nochmal umdrehen ... hier ...hier!"

verschwindet auch der letzte von Ihnen hinter den Türen des Vorführsaals.

So, das wars! 20:45 Uhr, ich wünsch' Euch viel Spaß für die Premiere hier in München und die anschließende Party und dann "Pfia Gott" miteinander!

Ach so, und meine Fotos sind alle ohne Blitzlicht gemacht. Die Schauspieler standen zum Teil ziemlich nahe, da hat's mir der Respekt verboten, ihnen mitten in die Gesichter zu leuchten...

Fotos, Text & Design: rg/31. Januar 2014

 
Bericht von der Premierenparty: "Polt-Party im Arktis-Look", Michael Greater in der AZ, 1./2.2.2014
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